In dieser Episode sprechen wir über die Unterschiede zwischen qualitativen und quantitativen Forschungsdesigns, inklusive eines praktischen Beispiels zur Analyse von Wohnungspolitik. Wir diskutieren häufige Herausforderungen in der Forschung, wie begrenzte Ressourcen oder methodologische Expertise, und teilen Strategien sowie hilfreiche Tools, die Forschern zur Verfügung stehen. Eric reflektiert über seine Erfahrungen und Learnings aus dem Einsatz innovativer Ansätze in der Forschung.
Eric Marquette
Willkommen zurück bei Wissenschaft! Heute starten wir mit einem der grundlegendsten Themen in der Forschung: dem Forschungsdesign. Genauer gesagt geht es darum, wie wir qualitatives und quantitatives Design unterscheiden können. Das ist natürlich ein riesiges Thema, aber keine Sorge, wir nehmen uns Schritt für Schritt vor.
Eric Marquette
Also, was macht diese beiden Ansätze so unterschiedlich? Quantitative Forschung… sie ist strukturiert, präzise und, sagen wir mal, methodisch. Sie basiert stark auf Zahlen, Daten und Hypothesenprüfung – das typische Bild von Diagrammen und Statistiken. Im Gegensatz dazu ist die qualitative Forschung flexibel, offen und setzt viel stärker auf Interpretation und Kontext. Sie erstellt nicht nur Hypothesen, sondern entdeckt sie auch.
Eric Marquette
Um das besser zu verstehen, schauen wir uns den quantitativen Forschungsprozess genauer an. Na gut, es beginnt mit einer Forschungsfrage, klar. Aber das ist nicht alles. Sobald wir die Frage formuliert haben, geht es darum, Konzepte zu spezifizieren. Wir legen fest, was genau wir unter Begriffen wie, sagen wir mal, "Wohnungspolitik" oder "organisatorische Effektivität" verstehen. Das ist wichtig, damit wir alle von der gleichen Basis ausgehen.
Eric Marquette
Nachdem unsere Lösung definiert ist, formulieren wir konkrete Hypothesen – also Aussagen, die wir testen möchten. Ein Beispiel? Vielleicht so etwas wie: "Wie beeinflusst die Struktur einer Organisation politische Ergebnisse im Bereich Wohnen?" Sobald das steht, planen wir die Methode der Datenerhebung und bestimmen die Untersuchungseinheiten, also, wer oder was getestet wird. Schließlich kommt die eigentliche Messung – die Operationalisierung – und, natürlich, die Überprüfung durch einen Pretest.
Eric Marquette
Kurz gesagt, der Prozess ist ziemlich linear: Forschungsfrage, Datenerhebung, Analyse, Veröffentlichung. Und genau da lag die Herausforderung, als ich letztes Jahr versucht habe, die Bürgerbeteiligung bei Stadtentwicklung quantitativ zu analysieren. Die Daten waren schwer zu standardisieren, ehrlich gesagt. Es hat mich echt überrascht, wie sehr der Erfolg davon abhängt, wie präzise man die Erhebungsinstrumente, wie Fragebögen, anwendet. Ein spannender Aha-Moment, den ich so nicht erwartet hatte.
Eric Marquette
Aber der größte Vorteil der quantitativen Forschung ist letztlich, dass die Ergebnisse verallgemeinerbar sind, zumindest in einem gewissen Rahmen. Damit haben wir einen tollen Einstieg in den Forschungsprozess, und es gibt uns viel Material, über das wir noch genauer sprechen können.
Eric Marquette
Jetzt kommen wir zur qualitativen Forschung – ein Ansatz, der wirklich ganz eigene Strategien und Stärken hat. Anders als die linearen Schritte in der quantitativen Forschung, ist der Prozess hier oft flexibler und iterativer. Man sagt ja, dass qualitative Forschung eher eine Reise ist, bei der man unterwegs viele neue Entdeckungen machen kann.
Eric Marquette
Ein großartiges Beispiel dafür ist die qualitative Analyse von Wohnungspolitik. Stellen Sie sich vor, Sie versuchen herauszufinden, wie Wohnungspolitik funktioniert: Welche Instrumente eingesetzt werden, wer die entscheidenden Akteure sind und wie sie miteinander interagieren. Eine Netzwerkanalyse wäre hier unglaublich spannend, um genau diese Verbindungen zu untersuchen. Man geht also tief in die Details, ohne festgelegte Hypothesen von Anfang an, sondern entwickelt sie schrittweise – basierend auf den Daten und Beobachtungen.
Eric Marquette
Qualitative Methoden, wie die Inhaltsanalyse, werden dabei verwendet, um Gesetze, Akteurspositionen oder sogar Medienberichte zu analysieren. Hier geht es darum, Muster und Strukturen zu erkennen, die vielleicht nicht sofort sichtbar sind. Zum Beispiel haben Studien gezeigt, dass Akteurskoalitionen in der Wohnungspolitik maßgeblich politischen Wandel beeinflussen können. Solche Erkenntnisse sind oft schwer zu quantifizieren, aber unglaublich wertvoll, weil sie uns zeigen, wie Macht und Entscheidungsprozesse tatsächlich funktionieren.
Eric Marquette
Aber lassen Sie uns auch die Herausforderungen nicht vergessen. Qualitative Forschung kann sehr ressourcenintensiv sein. Es braucht oft viel Zeit, und manchmal stößt man auf das Problem der sogenannten Datensättigung. Das bedeutet, dass man irgendwann keine neuen Informationen mehr findet, obwohl man weitermacht. Um damit umzugehen, hilft es, klare Fragen und Zeitrahmen von Anfang an zu definieren. Und, ganz ehrlich, eine gute Planung der Ressourcen ist hier wirklich der Schlüssel.
Eric Marquette
Was mich fasziniert, ist, wie dieser flexible Prozess wirklich Türen öffnen kann. Es ist eben nicht nur der Weg von A nach B, sondern eine Methode, um neue Perspektiven und bisher unentdeckte Zusammenhänge zu finden.
Eric Marquette
Forschung – da gibt es wirklich immer wieder Herausforderungen, oder? Also, ich meine, Zeit, Ressourcen, das ganze Methodenzeug, wo fängt man da überhaupt an? Ein Thema, das nicht nur Studierende, sondern sogar erfahrene Wissenschaftler gleichermaßen betrifft.
Eric Marquette
Na ja, eines der großen Probleme ist oft das Methodenwissen. Ich mein, wie oft hören wir von jemandem, der alles grob versteht, aber dann bei der konkreten Umsetzung feststeckt? Besonders bei der Operationalisierung – wie messe ich, was ich eigentlich herausfinden will? Das kann schon knifflig sein, wenn man nicht die richtigen Werkzeuge hat.
Eric Marquette
Und dann, dann gibt's ja noch die Theorie… oder besser gesagt, den Überblick darüber. Viele wissen, hm, ungefähr, welche Ansätze es gibt, aber wie benutzt man diese denn praktisch? Genau hier kommt das Problem der begrenzten Ressourcen ins Spiel, zum Beispiel bei der Zeit. Ich meine, wer hat schon mal versucht, eine Literaturübersicht zu machen und gemerkt, dass es ’ne halbe Ewigkeit dauert, jedes relevante Paper zu finden und zu begreifen?
Eric Marquette
Das Gute ist, es gibt inzwischen echt nützliche Tools, die uns unterstützen. Zum Beispiel qualitative Datenanalysesoftware – die sind wirklich Gold wert, um Texte zu analysieren und Muster zu finden. Und, klar, frameworks wie PRISMA für Literaturreviews, helfen uns dabei, besser strukturierte Übersichten zu entwickeln. Das ist besonders gut für den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Eric Marquette
Ich erinnere mich an ein Projekt eines Kollegen. Er hatte dieses Budgetproblem – ja, wirklich sehr knapp, und er konnte keine teuren Erhebungsmethoden wie umfassende Umfragen finanzieren. Also hat er was echt Spannendes gemacht: Er hat bestehende Datenbanken genutzt, sekundäre Quellen. Mit einer fokussierten Fragestellung hat er herausgefunden, wie man mit minimalen Ressourcen tatsächlich große Erkenntnisse gewinnen kann. Dieses Beispiel zeigt, finde ich, dass Kreativität ’ne ganz entscheidende Rolle spielt, wenn einem die klassischen Mittel fehlen.
Eric Marquette
Am Ende des Tages ist Forschung eben nicht nur Wissenschaft, sondern auch Verwaltung. Es geht darum, die Mittel so zu nutzen, dass man das Maximum herausholt, ohne sich dabei zu überfordern. Und genau das macht es doch auch so spannend, nicht wahr? Forschung ist immer ein Lernprozess.
Eric Marquette
Auf dieser Note verabschiede ich mich für heute von Ihnen. Es war wirklich toll, all diese Facetten der Forschung mit Ihnen zu diskutieren. Ich hoffe, Sie haben was mitgenommen. Bis zum nächsten Mal, und bleiben Sie neugierig!
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